Premierenfahrt der Norwegian Getaway
Samstag, 11.01.2014, Anreise
Frühmorgens fliegen wir mit KLM von Wien nach Amsterdam. Die Maschine ist bis auf den letzten Platz gefüllt – dies ist aber nur ein Vorgeschmack auf den Flughafen Amsterdam. Dort angekommen erleben wir, was es heisst auf einem großen Airport anzukommen bzw. umzusteigen. Unvorstellbar viele Menschen hetzen von einem Gate zum anderen, zum Gepäckausgabeband, was weiß ich wohin. Die Wege sind echt nicht kurz, aber sehr gut beschildert. Vom Gate zum „Baggage claim“ gehen wir gut 20 Minuten. Nachdem wir unser Gepäck in Empfang genommen haben, werden wir von Mitarbeitern der Reederei begrüßt und zum Sammelpunkt begleitet. Mehrere Transferbusse stehen bereit und auch die wieder bis zum letzten Platz gefüllt. Die Fahrt nach Rotterdam (wo wir auf’s Schiff gehen werden) dauert rund 90 Minuten. In Rotterdam engkommen machen wir eine kurze Stadtrundfahrt um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie den Euromast Tower, den historischen Stadtteil Delfshaven, die Witte Huis (Jugendstil Wolkenkratzer) und die Erasmus Brücke zu besichtigen. Nicht gewusst habe ich, dass Rotterdams Stadtzentrum aus vielen, modernen Wolkenkratzern besteht nur ein paar historische Häuser dazwischen haben das Bombardement 2. Weltkriegs überstanden.
Schlußendlich kommen wir am Hafen an und können das erste Mal einen Blick auf die imposante Norwegian Getaway werfen. Sehr imposant. Die Einschiffung geht sehr rasch und professionell von statten. Wir erhalten unsere Zimmerkarte und schon dürfen wir an Bord. Am Weg dorthin noch schnell ein Begrüßungsfoto (das man später an Bord für nicht eben wohlfeile 20 Dollar kaufen kann).
Der erste Eindruck an Bord ist ein recht nüchterner. Wirklich wenig Platz für alle an Bord gehenden. Und zu wenig Aufzüge um die Menschen auf Ihre Decks zu bringen. Wir beziehen unsere Kabinen auf Deck Deck 10 – eine Balkonkabine. Die Kabine war schön und nicht zu bunt eingerichtet: ein Doppelbett, viel Stauraum, eine Kaffee/Tee Maschine und ein Kühlschrank, das Bad war gut aufgeteilt.
Frisch machen uns schon geht’s zum ersten Schiffsrundgang. Wir beginnen oben und weil der Magen knurrt, auch gleich einen Happen essen. Wir gehen ins Buffetrestaurant (Garden Cafe) auf Deck15. Die Speisenauswahl ist vielfältig (Salat, Pasta, Grill), die Servicecrew sehr freundlich und bemüht. Am späten Nachmittag dann die obligatorische Sicherheitsübung. Unser Treffpunkt ist in der O’Sheenans’s Bar. Das taugt uns, aber dann auch wieder nicht. Denn es ist echt chaotisch. Viel zu viele Menschen auf sehr engem Raum, die alle nicht wissen, was Sie tun sollen. Denn die einen essen da und die anderen suchen Ihren „assembly point“. Einige mit Rettungsweste, andere ohne. Dazwischen wird die Kabinenkarte gescannt (zur Anwesenheitskontrolle) und ein paar Anweisungen der Mannschaft in kauderwelsch-Englisch gegeben. Nach einer Viertelstunde dürfen wir wieder gehen. Für den Fall der Fälle bin ich skeptisch, ob diese Übung ausreichend wäre.
Wir setzen unseren Rundgang fort und überlegen , wo wir zu Abend essen wollen. Die Auswahl ist theoretisch riesig (21 Restaurantmöglichkeiten), praktisch aber auf die Hauptrestaurants beschränkt, weil viel Klügere schon vorab online Ihre Reservierungen vorgenommen haben.
Auch gut: So lernen wir eben kennen, was NCL unter Freestyle Dining versteht: Kommen wann man will- es gibt für die drei Hauptrestaurants keine fixen Essens-Sitzungen, wie auf so vielen anderen Schiffen üblich. Das ist sehr angenehm. Wir entscheiden uns für das Taset und müssen tatsächlich nicht warten. Hingekommen und Platz zugewiesen bekomen. Wir nehmen Platz und können nicht glauben, dass dieses Restaurant 282 Plätze bietet: Es ist sehr gemütlich und fast schon intim eingerichtet. Sehr geringer Geräuschpegel.
Nachdem wir eigentlich das Steak-Restaurant beschen wollten, sind wir mehr als beglückt, dass sich auf der Speisekarte des Abends „Surf & Turf“ (hervorragend!) findet. Kleine Details machen ein perfektes Erlebnis: Je nach Farbe der Kleidung erhält man eine weiße oder schwarze Serviette – habe ich so auch noch nicht erlebt.
Nach dem Dinner gehen wir an Deck, weil das Schiff ablegt. Rotterdam verabschiedet (oder begrüßt?) die getaway mit einem feinen Feuerwerk und wir stechen in See.
Sonntag, 12.01.2014, Seetag
Beim Frühstück im Garden Restaurant scheiden sich die Geister unserer Reisegruppe: Die Einen empfinden das Buffet als ausreichend, die anderen bemängeln die Brotauswahl (kein Schwarzbrot) und die Vielfalt der Wurst- und Käsesorten (je zwei). Auch die Auswahl an Marmelade war nicht besonders groß. Zudem wurde das Fehlen von Eierbechern und eines kleinen Mistkübels am Tisch kritisiert. Nun denn. Der Kaffee war gut.
An diesem Seetag konten wir nach Lust und Laune das Schiff kennenlernen. Meine Kollegin besuchte den Spa Bereich (Tageskarte ca. 45 Euro) und ließ sich verwöhnen. Der Spa Bereich (es gibt sogar eine Salzgrotte) ist sehr schön und harmonisch. Massagen und andere Behandlungen sind recht hochpreisig. Aber es gibt alles rund um das Thema Wellness und Wohlbefinden. Auch Botox-Behandlungen sowie teeth bleaching (Zähnebleichen). Wer’s braucht.
Trotz der Größe des Schiffes (über 4.000 Passagiere) findet man sich recht schnell zurecht. Besonders hervorheben möchte ich den „Haven“ Bereich (exklusiv für Suiten-Gäste): Er bietet den Passagieren ein „Mehr“ an Privatspähre und natürlich auch exklusivere Leistungen. Ein privater Beach Club mit Sonnendeck, Lounge Möbeln, separaten Swimmingpool, Whirlpools und Fitnessraum. Zudem gibt es ein eigenes Restaurant und auf Wunsch einen eigenen Butler.
Abends speisen wir auf Einladung von Terra Reisen im französischen Spezialitäten Restaurant „Le Bistro“. Die Speisen sind ein vielleicht ein wenig exklusiver aber nicht unbedingt besser als im vortägigen Savor kennenglernt.
Nach dem Dinner besuchen einige die Show „Natürlich Blond“, andere die Ice Bar und ich gehe ins Casino. Wie in Las Vegas ist hier (neben der Cigar Lounge) als einzigem Innenbereich an Bord das Rauchen gestattet. Apropos: Dem Nikotin-Laster darf sonst nur in ausgewiesenen Aussenbereichen und am Kabinenbalkon gefrönt werden.
Montag, 13.01.2013, Heimreise
Nachdem die Nacht lang war und die Ausschiffung bereits um 7 Uhr beginnt, lassen wir das Frühstück aus und nehmen einen der Transferbusse nach Amsterdam. Der Abschied von der Getaway fällt schwer. Das Konzept und die Crew verstehen es hervorragend den Alltag vergessen zu lassen und sehr schnell taucht man in die Urlaubswelt an Bord ein.
Fazit
Die Getaway ist ein tolles Schiff, das wirklich viele Möglichkeiten für Groß und Klein bietet. Trotz des deutschsprachigen Services (Tagesprogramm) sollten Sie aber trotzdem einigermaßen Englisch sprechen oder verstehen können , da z.B. die Menükarten nur in englisch verfügbar sind).